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PKS Köln


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Zur Kriminalisierung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Köln werden wir hier und in den folgenden Abschnitten alle möglichen Statistiken und Beiträge zusammenstellen. Um diesen Prozess der Kriminalisierung - oder nach einer anderen Lesart: der differenziellen Entkriminalisierung - zu veranschaulichen, bedienen wir uns des sogenannten Trichtermodells:
Ausgegangen wird von der

Gesamtzahl aller Kinder, Jugendlicher und Heranwachsender
die davon - geschätzt - delinquent Handelnden
dann alle die davon angezeigt wurden
Einstellungen durch Staatsanwälte
Erledigung durch Diversion
Anklagen vor Gericht
Verurteilte
Haft
Ab-
schiebungen und Bewährung

Wir wollen erreichen, dass alle hier in Köln lernen, wieviele Jugendliche, Heranwachsende und Erwachsene jeden Tag in Haft sind und dass möglichst viele akzeptieren, dass es sich dabei um Mitbürgerinnen und Mitbürger handelt.

Helga Cremer-Schäfer schlägt vor, die Rede von “Kriminalität” durch eine konkretere Sprache des Nachdenkens über soziale Konflikte und Schadensereignisse zu ersetzen: “Konlfikte, Schadensereignisse und andere schwierige Situationen sind Nebenfolgen der normalen Funktionsweise von Institutionen, die die vorherrschende Arbeits- und Lebensweise abstützen. So sichert z.B. die ‘private Familie’ soziale Reproduktion und Intimität. Als ein patriarchales Herrschaftsverhältnis kann sie auch zum Ort für gewaltätige Übergriffe auf Frauen und Kinder werden.
Ereignisse, die als Kriminalität angezeigt werden, stehen in einem engen Zusammenhang mit den Institutionen des privaten Eigentums (und seiner öffentlichen Sicherung) und des Marktes. Zu den Folgen gehören bizarre Überlebensstrategien, Rücksichtslosigkeit und Kampf, illegale Ökonomien und Konflikte um die Nutzung sozialer Räume.”

Mit ihrem Kollegen Heinz Steinert schrieb sie 1998 in “Straflust und Repression”: “Ist das Problem ‘Kriminalität’, geht es in der Praxis darum, den individuellen Täter zu überführen, ihn zu bestrafen, und die relvanten Institutionen sind Polizei, Gericht und Gefängnis. Wird das Problem dagegen in der Perspektive ds Zuammenbruchs des kommunalen Lebens wahrgenommen, dann wird die Polizei nicht die erste Institution sein,, an die man denkt, wenn es darum geht, soziale Beziehungen wiederherzustellen.”

Zur Geschichte der Polizeilichen Kriminalstatistik und ihrer Kritik eine kleine Einführung PKS-Geschichte.doc

Eine gründlichere Auseinandersetzung mit den “Nicht-Deutschen” in der PKS:
Werner Lehne (2005): “Illegale”, “AslybewerberInnen” und andere “Nichtdeutsche” in der Polizeilichen Kriminalstatistik. In: Klaus Jünschke / Bettina Paul (Hrsg.): Wer bestimmt denn unser Leben? Beiträge zur Entkriminalisierung von Menschen ohne Aufenthaltsstatus. Karlsruhe, S. 163 - 183

Die ausführlichste Erklärung der Rechweite der PKS aus polizeilicher Sicht findet sich am Anfang der PKS die jedes Jahr vom Bundeskriminalamt zusammengestellt wird. siehe unter http://www.bka.de

Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) zur Jugendkriminalität in Köln 2004 [weiter]

Die allgemeine Kölner PKS für 2005  [weiter]

Das “Kölner Intensiväter-Projekt” Kölner Intensivtäterkonzept.doc

“Sozialpolitik - find ich gut”
Seit über 100 Jahren wird in der kriminalpolitischen Diskussion Franz von Liszt zustimmend zitiert: “Eine gute Sozialpolitik ist die beste Kriminalpolitik.” Damit wird immer wieder erklärt, dass die herrschende Kriminalpolitik eine Veranstaltung gegen die Armen in der Gesellschaft ist, die nicht darauf zielt, die Armut abzuschaffen. Auch in der aktuellen Kölner Diskussion wird auf diesen Zusammenhang aufmerksam gemacht. Und auch in Köln gibt es kein Konzept zur Überwindung der Armut und Ausgrenzung. Im Kölner Stadt-Anzeiger ist statt dessen zu lesen, dass die Kriminalpolitik in den Händen der Spitzen von Stadtverwaltung, Polizei, Amtsgericht und Staatsanwaltschaft liegt. Und von diesen Verwaltungsspitzen herab werden Integrations- und Sozialpolitik und Jugendhilfe wie eh und je “angemahnt”. [weiter].

Rückblick und Ausblick:
Herrmann Wessling, Leiter der Fortbildung im Kölner Polizeipräsidium Mitte der 90er Jahre: “Unser Beruf muss sich in den nächsten Jahren grundlegend wandeln. Denn die Polizei produziert Vorbestrafte, mit häufig schlimmen Folgen für die Jugendlichen - wie zum Beispiel den Arbeitsplatzverlust.”